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Man weiß nicht, wer mehr zu bedauern ist, der Jammerlappen oder die, die er naß macht – während sich zeitgenössischer Deutschpop in der Exaltierung von Emotionen gefällt, verlegt Sebastian Krämer sich aufs Gegenteil: beispielhafte Contenance als Umzäunung beispielloser Abgründe. Vergnügte Elegien (ein Genre, das zu diesem Zweck eigens erfunden werden mußte) führen den Beweis: Schlimmes kann durchaus bekömmlich sein – je nachdem, wie man es anrichtet.
Die Quellen, aus denen diese etwas anderen Stimmungslieder schöpfen, sind dunkel. Dramatis personae: eine Puppe im Garten, eine Skulptur von Barlach, die Kinder einer geläuterten Hexe im Linienbus, Mops und Bienenstich. Was sich in den Augen dieser Figuren spiegelt wie die Lichter vorbeihuschender Fahrzeuge bei Nacht, erreicht uns nur als dumpfe Ahnung. Mediale Katastrophen verstauben auf Wiedervorlage; Krämer macht sich seine Sorgen noch selber. Und wie sich das für Sorgen so gehört, ist er noch nicht mit ihnen fertig geworden. Unter der Oberfläche beschwingter Melodien und eleganter Erzählungen schwelen Unheil, Trauer, Verlorenes, Vergebliches.
Dieser Chansonnier beherrscht die Kunst der Modulation auf allen Ebenen. Oder ist er ihr selbst hilflos ausgeliefert? Sein musikalisches Vokabular reicht von Swing bis Wiener Schule. In den Kommentaren gibt sich Krämer kapriziös, in den Liedern lieblich bis derb. Und je burlesker die Fassade, desto filigraner die Botschaft. Das ist Klagen auf hohem Niveau.
Pressestimmen:
„Sebastian Krämer ist ein Hochgenuß. In einer Riege mit Morgenstern, Ringelnatz und Kreisler. Glücklich das Land, das Talente schon zu Lebzeiten erkennt.“
Eckhard von Hirschhausen
„Krämer genießt es, seine Zuhörer an der Nase herumzuführen und sich dabei erwischen zu lassen. In seinen Liedern, Gedichten und Texten legt er falsche Fährten, er schlägt Haken vom Tiefsinn zum Wahnwitz, vom schwarzen Humor zum lichten Aphorismus, von der Philosophie zum Kalauer.“
Gerd Blase, Allgemeine Zeitung Rhein Main
„Es fällt schwer, bei Sebastian Krämer nicht in Superlative zu verfallen.“
Passauer Neue Presse
Auszeichnungen:
Deutscher Musikautorenpreis 2017
Deutsch - Französischer Chansonpreis 2017
Deutscher Kabarettpreis (Sonderpreis) 2012
Deutscher Kleinkunstpreis (Chanson) 2009
German-International-Poetry-Slam-Champion (Einzel) 2001 + 2003
1. Preis Bundeswettbewerb Gesang (Chanson) 2003